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06.04.2022

Nr. 076/2022, 6. April 2022 Der Lahn-Dill-Kreis informiert:
Drei Hilfsorganisationen betreuen geflüchtete Menschen

Lahn-Dill-Kreis kann DRK Kreisverband Dillkreis und Malteser Wetzlar für die Notunterkünfte gewinnen / DRK Kreisverband Wetzlar übernimmt das Ankunftszentrum

Wetzlar/Dillenburg/Herborn (ldk): Um die geflüchteten Menschen, die vor allem aus der Ukraine, aber auch aus anderen Ländern, durch das Land Hessen dem Lahn-Dillkreis zugewiesen werden, gut vor Ort in den Erstaufnahmeeinrichtungen und im Ankunftszentrum betreuen zu können, haben die drei großen Hilfsorganisationen im Landkreis von diesem Aufträge angenommen, Notunterkünfte und das Ankunftszentrum zu betreiben.

Seit Freitag, 1. April 2022, sind die Malteser Wetzlar verantwortlich für die Menschen und die Abläufe in der Notunterkunft in der Turnhalle der August-Bebel-Schule Wetzlar, sobald diese vom Land Hessen aus belegt wird. Der DRK Kreisverband Dillkreis übernimmt die Verantwortung in der Nassau-Oranien-Halle in der Dillenburger Notunterkunft. Zusätzlich konnte die Gefahrenabwehrabteilung des Kreises, die die Unterkünfte mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises hergerichtet hat, der DRK Kreisverband Wetzlar als Betreiber für das Ankunftszentrum Lahn-Dill-Kreis in der Kestnerschule Wetzlar gewinnen. In den beiden Standorten der Notunterkünfte können jeweils bis zu 500 Menschen untergebracht werden. Im Ankunftszentrum Lahn-Dill-Kreis in Wetzlar stehen 250 Plätze zur Verfügung. Insgesamt sind im Lahn-Dill-Kreis Stand vergangener Woche etwa 2.000 Menschen aus der Ukraine angekommen und offiziell registriert worden. Die überwiegende Anzahl ist privat organisiert in den Kreis gelangt und wurde dort privat ohne Beteiligung des Kreises untergebracht.

Das Ankunftszentrum ist gegenwärtig die Einrichtung des Landkreises, in der die Menschen auf der Flucht zunächst ein sicheres Dach über dem Kopf erhalten, nachdem sie dem Kreis vom Land Hessen aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen zugewiesen wurden. Sie werden dort registriert, können Leistungsanträge stellen und erhalten von der Ausländerbehörde ein erstes deutsches Papier, mit dem sie unter anderem auch schon auf Arbeitsplatzsuche gehen können. Aus dem Ankunftszentrum verteilt der Kreis die Menschen dann auf vom Kreis angemietete Unterkünfte. Für die beiden Notunterkünfte in Dillenburg und Wetzlar als Außenstellen der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen ist das Land Hessen zuständig.

Großer Dank an alle Helfenden

„Damit konnten wir die drei großen Hilfsorganisationen im Lahn-Dill-Kreis als Betreiber gewinnen, was auch zeigt, dass diese in unserem Landkreis sehr gut aufgestellt sind“, betont der organisatorische Leiter seitens der Gefahrenabwehr, Michael Pichl. „Wir möchten uns ausdrücklich bei allen Helferinnen und Helfern bedanken, die uns in den vergangenen Wochen bei der Errichtung der Notunterkünfte und dem Ankunftszentrum in Wetzlar zuverlässig unterstützt haben“, sagt Landrat Wolfgang Schuster. Sein Dank gilt auch den beteiligten Schulen und der Bevölkerung, die mit viel Rücksicht und Hilfsbereitschaft auf die teils sehr kurzfristigen Veränderungen reagiert haben. Auch Kreis-Sozialdezernent Stephan Aurand schließt sich den Worten des Landrates an und ergänzt: „Was die Hilfsorganisationen in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben, ist wirklich beachtlich.“

In den Unterkünften des Landes Hessen und des Lahn-Dill-Kreises sorgen die Mitglieder der Hilfsorganisationen für einen reibungslosen Ablauf: Sie testen die Ankommenden auf das Corona-Virus, nehmen deren Personalien auf und weisen ihnen die Abteile beziehungsweise Zimmer zu. Sie stehen zudem als Sanitäterinnen und Sanitäter für die medizinische Erstversorgung zur Verfügung, es wird ärztliche Sprechstunden geben, aber auch die Sozialbetreuung macht einen großen Teil der Arbeit vor Ort aus. Neben der Hilfe bei Anträgen organisieren die Malteser und die DRK Kreisverbände in Kooperation mit diversen Institutionen, beispielsweise den benachbarten Schulen, Kirchengemeinden sowie Freiwilligen vor Ort, vielfältige Angebote, wie Bastelstunden, Kinderbetreuung, Spiele und vieles mehr. Gewerbliche Caterer sind für die Versorgung der Menschen zuständig. Es wird jeweils drei Hauptmahlzeiten geben, kalte und heiße Getränke sind 24 Stunden verfügbar. Der Caterer, der die vom Land zugewiesenen Menschen in der Kestnerschule versorgt, ist zudem auf die speziellen Erfordernisse mit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan eingestellt.

Helfende gesucht

Wer sich ehrenamtlich, aber auch hauptamtlich engagieren möchte, ist herzlich eingeladen, sich bei einer der drei Hilfsorganisationen zu melden. Besonders Menschen mit Erfahrung in der Sozialarbeit oder Pädagogik, aber auch mit Verwaltungserfahrung werden gesucht. Aber auch alle anderen helfenden Hände, beispielsweise für eine geplante Kleiderkammer der Malteser in der Turnhalle der August-Bebel-Schule, sind gefragt.

Die Job-Angebote der Malteser Wetzlar sind online unter https://jobs.malteser.de/de/ über die Standortsuche Wetzlar zu finden.

Unter http://drk-wetzlar.de/aktuell/presse-service/meldung/fluechtlingshilfe-ukraine-mitarbeitende-fuer-ankunftszentrum-in-wetzlar-gesucht.html sind die Stellenangebote des DRK Kreisverbands Wetzlar einsehbar.

Der DRK Kreisverband Dillkreis hat seine Suche nach Helfenden unter https://www.drk-stellenangebote.de/notunterkunft online gestellt.

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