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14.11.2022

Der Lahn-Dill-Kreis informiert:
Damit das Vereinsheim nicht zur Kostenfalle wird

Stabsstelle Sport, Kultur und Ehrenamt organisiert Austausch für Sportvereine im Lahn-Dill-Kreis mit Experten

Wetzlar/Dillenburg/Herborn (ldk): Steigende Energiekosten treffen nicht nur die Privathaushalte, sondern auch die Vereine mit eigenem Vereinsheim. Um Sportvereinen unbürokratisch und schnell zu helfen, zahlt der Lahn-Dill-Kreis bis zu 500 Euro Heizkostenzuschuss aus, ausgenommen sind die Vereine mit Sitz in Wetzlar. Anträge dafür konnten bis einschließlich 31. Oktober 2022 gestellt werden.

197 Sportvereine, die auch Mitglied im Landessportbund Hessen sind, erhalten in den kommenden Wochen einen Zuschuss. 98.500 Euro wird der Lahn-Dill-Kreis an sie aus dem Vereins-Notfallfonds des Kreises auszahlen. „Ich bin positiv überrascht von der Menge an Anträgen“, sagt der Leiter der Stabsstelle Sport, Kultur und Ehrenamt, Tim Keßler.

Er kümmert sich nicht nur um den Heizkostenzuschuss, sondern hat auch eine erste Veranstaltung organisiert, um den Sportvereinen Tipps zu geben, wie sie Energie einsparen können. Denn die Sportvereine betreiben teils große eigene Anlagen und Immobilien, die sie nahezu die gesamte Woche für Training und Wettkämpfe zu Verfügung stellen. Kosten für Wärme und Strom steigen aktuell rasant – da ist schnelle Hilfe gefragt.

Jens Prüller, Geschäftsbereichsleiter Infrastruktur beim Landessportbund Hessen, hat in der Auftaktveranstaltung Kostenfallen aufgedeckt und kurz- sowie langfristige Lösungen aufgezeigt, Energie einzusparen. Diese Online-Veranstaltung kam bei den heimischen Vereinsvertreterinnen und -vertretern so gut an, dass Tim Keßler weitere Informationsabende anbieten möchte.

Das sind die Tipps des Landessportbundes, um Heizkosten einzusparen:

Verhalten der Nutzenden:

-          Raumtemperatur absenken – generell und auf Belegungszeiten angepasst

-          Pro Grad abgesenkter Raumtemperatur können etwa sechs Prozent Energie eingespart werden, aber durch zu niedrige Temperaturen könnten Schäden entstehen

-          Wenn Hallen oder Vereinsheime in den Ferien oder anderen Spiel- und Trainingspausen nicht genutzt werden, kann die Temperatur der Heizung auf Frostsicherung eingestellt werden

-          Heizungsanlagen, sofern das möglich ist, durch den Hausmeister auf die Betriebs-/Belegungszeiten einstellen lassen

-          Lüften und Fenster alle schließen, wenn die Halle nicht belegt ist (aber auf Schimmelgefahr, beispielsweise in den Duschräumen, achten)

-          Kürzer und temperaturbewusst duschen

-          Spartaste auf der Toilette nutzen

-          Hinweisschilder zur sparsamen Nutzung des Wassers anbringen

Begleitend dazu empfiehlt der Hessische Sportbund kurzfristig:

-          Alle Heizungen entlüften

-          Hydraulischer Abgleich

-          Heizkörper auf ihre Funktionalität prüfen

-          Prüfen, ob alle Heizkreise versorgt werden müssen oder ob beispielsweise Nebengebäude unbeheizt bleiben können

-          Heizkreispumpe austauschen

-          Auf smarte Steuerung der Heiztechnik umrüsten

-          Isolierung/Dämmung/Dichtheit prüfen von:

  • Fenstern und Türen
  • Warmwasserleitungen
  • Heizungsrohren

-          Einbau ressourcenschonender Anlagen beim Wasser

 

Die langfristige Empfehlung ist:

-          Auf ein regeneratives Heizsystem umstellen, beispielsweise solarthermische Heizung, Wärmepumpen oder Blockheizkraftwerke

-          Klimaangepasste Baumaßnahmen von Dach, Wänden und Keller

-          Einbau einer Zisterne

Auch, um Strom im eigenen Vereinsheim zu sparen, hat Jens Prüller einige Tipps zusammengetragen. Dazu zählen:

-          Licht ausschalten, wenn es nicht benötigt wird

-          Flutlicht bei Teilnutzung des Platzes nach Bedarf einschalten, sofern das möglich ist

-          LED bei Neuanlagen nutzen und auch innen auf LED-Beleuchtung umsteigen

-          Verzichtbare Elektrogeräte abschalten und Zeitschaltuhren installieren

-          Abschaltbare Steckerleisten nutzen

-          Alte Geräte durch neue, energieeffiziente ersetzen

Generell gilt: Jeder Verein sollte eine energieverantwortliche Person ernennen, Raumthermometer installieren, die Nutzenden über die Maßnahmen aufklären, beispielsweise zum Lüften und Wasserverbrauch, und die Hausmeister schulen. Energieverbrauchende Geräte sollten bedarfsgerecht genutzt werden, Neuanschaffungen genau überprüft werden. Sportvereine sollten mittelfristig ein Konzept entwickeln, Trainings- und Wettkampfbetrieb möglichst energiesparend zu gestalten

Bei diesen Vorhaben unterstützt der Landessportbund seine Mitgliedsvereine, auch in Form von finanzieller Förderung. Alle wichtigen Informationen dazu sind auf der Homepage des Landessportbundes zusammengefasst: https://www.landessportbund-hessen.de/energiekrise/.

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